Echtes Leder ist ein strapazierfähiges und atmungsaktives Naturprodukt. Und genau aus diesem Grund muten wir unseren robusten Lieblingsstücken oft einiges zu. Trendige Lederboots bringen uns durch die kalte Jahreszeit, Ledergürtel runden jeden Denim Look perfekt ab und die Lederjacke in allen Formen und Farben lässt sich fast das ganze Jahr kombinieren und ist damit ein Allrounder für alle Lebenslagen.

Doch gerade, wenn du deine Lederlieblinge schätzt, solltest du diese auch richtig lagern und an die regelmäßige Lederpflege denken.

Und wie ist das eigentlich mit dem Kunstleder?

Es ist optisch von echtem Leder kaum zu unterscheiden – die Pflege Behandlung variiert allerdings. Wir zeigen dir, was du bei der Pflege und Reinigung von (Kunst)Leder beachten musst, welche Hausmittel sinnvoll sind und von welchen Tricks du lieber die Finger lassen solltest.

Erfahre mehr über die Vielzahl an Pflegemöglichkeiten, um deine Lederlieblinge so lang wie möglich tragen zu können:

Es gibt viele unterschiedliche Lederarten und -sorten. Wie praktisch, denn so können für Ledergürtel, Lederkleider und Lederhosen unterschiedliche Lederarten benutzt werden, um den optimalen Tragekomfort zu garantieren.

Für die Verarbeitung des Leders wird nach Tierart, Gerbart, Verwendungszweck oder Art der Färbung unterschieden. Dabei liegen die Vorteile des Naturmaterials auf der Hand. Es besitzt eine fast wasserundurchlässige Membran, ist atmungsaktiv, wärmt und hat beste Trageeigenschaften.

Grundsätzlich unterscheidet man in der Mode zwischen Glattleder, Rauleder und Kunstleder bzw. veganem Leder.

-Glattleder:Man unterscheidet zwischen gedecktem und offenporigem Glattleder. Offenporiges Glattleder ist meistens empfindlich, soft und erheblich feuchtigkeitsempfindlicher als gedecktes Glattleder. Gedecktes Glattleder dagegen besitzt eine recht unempfindliche Oberschicht und zeichnet sich durch einen starken Farbauftrag aus.

-Rauleder:Diese Lederart ist durch die mehr oder weniger aufgeraute Lederoberfläche gekennzeichnet. Dazu zählen beispielsweise Velours- oder Nubukleder. Das Tolle an Nubukleder und Veloursleder ist seine Haptik – schön strukturiert, leichter Flor, angenehm warm und samtig.

-Kunstleder/ veganes Leder:Wer sich nicht mit tierischen Produkten kleiden möchte, für den ist eine echte und nicht minder robuste, attraktive und qualitativ hochwertige Lösung: Kunstleder bzw veganes Leder. Und egal, ob Kunstlederjacke oder Kunstleder-Kleid – die vegane Lederalternative steht dem Naturprodukt in Sachen Optik und Tragekomfort in nichts nach.

Einziger Unterschied ist das Grundmaterial. Dieses kann entweder aus Mischgewebe, Kunstfaser oder Naturstofffaser bestehen – je nach Verwendungszweck. Die Beschichtung des Materials setzt sich meist aus Kunststoffen zusammen, dabei werden oft PU bzw Polyurethan und PVC benutzt.

Der eklatante Vorteil, den veganes Leder vorweisen kann: Durch die täuschend echte Lederprägung kann jede Tierhaut imitiert werden, womit das vegane Leder-Produkt eine echte, tierfreundliche Alternative bietet. Zudem kann es in jeder Farbe eingefärbt werden und ist zudem witterungsresistent, widerstandsfähig und lässt sich unkompliziert reinigen.

Aktuell gibt es diverse vegane Ledervarianten, aus denen vegane Lederkleidung gefertigt wird:

-Korkleder – atmungsaktiv, wasserdicht, wärmend – klingt nach einer echten Alternative zu Leder. Dabei wird das besonders nachhaltige Material aus der Rinde der Korkeichen gewonnen. Großer Pluspunkt ist, dass die Bäume dafür nicht gefällt, sondern lediglich geschält werden müssen.

-Pilzleder – eine regionale Lederalternative, die sich besonders durch eine samtig-weiche Oberfläche und atmungsaktive Eigenschaften auszeichnet. Zudem ist dieses Material besonders leicht, weswegen es sich gerade für Sommermode ideal eignet. Das vegane Pilz-Leder wird aus dem Zunderschwamm gewonnen, einer Pilzart, die in den bayerischen Wäldern zu finden ist.

-PINATEX – veganes Leder aus Ananasblättern. Kleiner ökologischer Fußabdruck – hoher modischer Wert. Dieses vegane Leder wird aus den Fasern von Ananas-Blättern gewonnen. Besonders attraktiv daran ist zweifelsohne die preisgünstige Produktion und die robusten Eigenschaften der Lederalternative.

Egal, ob es sich um die teure (Kunst-)Leder-Handtasche, die Lieblings-Lederjacke in softem Wildleder oder den schönen Ledergürtel aus angenehmen Glattleder handelt – (Kunst-)Leder ist momentan so beliebt wie nie. Denn veganes Leder hat neben seiner coolen Optik zahlreiche weitere Vorteile. Vor allem der hohe Tragekomfort ist ein großer Pluspunkt, denn Leder ist ein atmungsaktives und strapazierfähiges Naturprodukt, Kunstleder ist widerstandsfähig, wetterbeständig und weich im Griff. Und mit nur wenigen Handgriffen kannst du deinen Lieblingsstücken aus (Kunst-)Leder eine lange Lebensdauer bescheren. Wir sagen dir, was du in Sachen Lederpflege beachten musst und was Leder so gar nicht mag.

Leder Imprägnierung

Die Leder-Imprägnierung ist mit einer der wichtigsten Pflege-Tipps, die du beachten solltest, wenn dir deine (Kunst-)Lederjacke lieb und teuer ist. Besonders vor dem ersten Tragen solltst du zum Imprägnier-Spray greifen. Nach dieser Erst Behandlung am besten alle sechs bis zwölf Monate anwenden – gerade, wenn es sich um echtes Leder handelt. Der Gewinn: Das (vegane) Leder wird so wasserabweisend, was nicht nur den Tragekomfort, sondern vor allem seine Lebendauer erhöht.

Rückfettende Lederpflege – Feuchtigkeit und Farbe

Brüche und Austrocknen vermeidest du bei Leder am besten durch eine sorgfältige Farb- und Feuchtigkeitspflege. Dafür gibt es spezielle rückfettende Leder-Conditioner. Diese lassen sich ganz einfach und unkompliziert in das Leder einarbeiten. Beachte bei der Anwendung allerdings, dass du nicht zu viel Pflegeprodukte benutzt. Denn das Naturprodukt Leder besitzt feine Poren, die gerne und schnell bei zu viel Lederpflege verstopfen.

Bei Kunstleder verhält sich die Pflege genau anders herum. Denn hier ist bei der Behandlung besonders wichtig, keine rückfettenden Pflegeprodukte zu verwenden. Diese liegen – anders als beim tierischen Leder – wie ein Film auf dem Lederimitat und ziehen nicht ein. Daher immer zu fett-freien Pflegemitteln greifen.

Damit dein veganes Textil nicht an Farbkraft verliert, solltest du regelmäßig mit Ledertönungen arbeiten. Damit lässt sich die Farbe dezent auffrischen und sieht so wie neu aus. Wichtig: Beachte dabei, dass du die (Kunst-)Ledertasche oder (Kunst-)Ledergürtel vorher reinigst.

Ebenso wichtig, wie die richtige rückfettende Pflege, ist es, weder Leder- noch Kunstleder-Kleidung zu viel der prallen Sonne auszusetzen. Denn diese bleicht die Farbe aus und setzt dem Material zusehend zu. Daher ist einer der wichtigsten Pflegetipps auch, die Lederjacke oder die Kunstleder-Pants zum Trocknen nie direkter UV-Einstrahlung auszusetzen.

Ist ein Fleck auf der liebsten Lederjacke oder der neuen Kunstleder-Pants ist der Frust oft groß. Aber wir können dich beruhigen – auch hierfür haben wir wertvolle Tipps, wie du problemlos und schonend die Verschmutzungen wieder aus Ihrer Leder Kleidung bekommst. Wichtig ist hier allerdings, zwischen Kunstleder bzw veganem Leder und Echtleder zu unterscheiden, da sich die Lederoberflächen und damit die Wahl des Reinigungsmittels unterscheiden kann.

-Kunstleder:

Dreck und Schmutz aus Kunstleder zu entfernen, ist an sich keine große Kunst. Dennoch solltest du ein paar Dinge beachten. Du solltest bspw. nicht zu stark rubbeln, da auch die oberste Schicht von synthetischem Leder empfindlich ist. Wähle daher lieber weiche Materialien und rücke dem Fleck mit kreisenden Bewegungen und ein wenig Gallseife oder Waschmittel zu Leibe. Beim Waschmittel solltest du zudem darauf achten, dass du den Farbton des veganen Leders triffst. Denn das Material ist leider recht anfällig für Verfärbungen.

Gallseife oder Waschmittel dann schließlich mit Wasser verdünnt auf die betroffene Stelle auftragen und anschließend mit einem trockenen geschmeidigen Tuch wieder abnehmen – fertig.

Leichte Verschmutzungen lassen sich auch schnell und einfach mit einem Babyfeuchttuch entfernen. Vorteil hier: Das Tuch nimmt den Schmutz auf und spendet gleichzeitig dem Kunstleder Feuchtigkeit.

- Echtleder:

Flecken lassen sich am leichtesten aus Glattleder entfernen. Meist reicht es dabei aus, mit einem nassen Tuch drüberzuwischen. Sollte die Verschmutzung auf der Lederjacke oder dem Lederkleid doch schlimmer sein, kannst du mit der Wunderwaffe Gallseife arbeiten. Diese mit lauwarmem Wasser verdünnt auf den Fleck geben, kurz einwirken lassen und dann vorsichtig die Gallseife mitsamt dem Fleck heraustupfen und anschließend trockenpolieren.

Wichtig ist nach der Fleckenentfernung bei Glattleder, dass du die Lederkleidung entweder nochmal in der Wachmaschine im Kaltwaschprogramm behandelst. Danach auf einem Bügel hängend trocken. Final mit einer fettenden Pflegesmilch oder einem Reinigungsöl behandeln und deine Lederjacke, Lederkleid oder Lederhose ist wie neu.

Bei Rauleder kann die Fleckenentfernung durch die samtig geschmeidige Lederoberfläche schon schwieriger werden. Ist das Malheur gerade erst passiert und der Fleck noch nass, solltest du schnell versuchen, mit einem Küchen- oder Taschentuch die Feuchtigkeit aufzutupfen. Anschließend solltest du dem Fleck mit einem Wildleder-Spray, Essigwasser oder Feinwaschmittel zu Leibe rücken. Nach einer kurzen Einwirkzeit bürstest du das Reinigungsmittel und damit den Schmutz mit einer weichen Raulederbürste ab und lässt das Leder trocknen. Final noch Flüssigpflege für Rauleder auf die gesäuberte Stelle – fertig.

DAS WICHTIGSTE IM ÜBERBLICK

  • Grundsätzlich ist Leder ein robustes Natur Produkt, das atmungsaktiv, robust und schmutzabweisend ist
  • Imprägniere (Kunst-)Lederprodukte: Die Anwendung schützt vor Nässe und Schmutz
  • Wichtig: Achten bei der Lederpflege und Lederreinigung auf den Ledertyp - hier gibt es große Unterschiede!
  • Leder bei starker Verschmutzung lieber in die Reinigung als in die Waschmaschine – die meisten Lederprodukte sind nicht für die Trommel geeignet
  • Mindestens so wichtig wie die aktive Pflege: Die Aufbewahrung - Jacken, Hosen und Röcke aus Leder sollten z.B. immer hängen – aus Kunstleder am besten rollen.